Vom Stall zum Stadthaus: Ein Altbau neu gedacht
Freiburg Faulerstraße – Nutzfläche: ca. 360m²


Nutzung:
3-4 Wohnungen im umgebauten Gewerbe-Altbau
Energiestandard:
Wärmepumpenheizung + Lehm-Deckenheizung
Dach:
begrünt mit Wiederkehrgaube
Verbaute Materialien (Rohbau):
ca. 50t Holz, 35t Lehm
Förderung:
BAFA-gefördert (Heiztechnik + Effizienzmaßnahmen)
Freiburg, Faulerstraße
Architekt: Uwe Ristau
Nutzfläche: ca. 360 m²
Die Kunst der urbanen Sanierung: Eine Symbiose aus Altbau und Ökologie
In der Freiburger Faulerstraße entstand aus einem ehemaligen Stall und Gewerberaum ein hochwertiges Wohngebäude mit bis zu vier Wohnungen. Die äußere Gestalt – einschließlich Klinkerfassade und Rundbogenfenstern – blieb erhalten. Innen wurde das Gebäude ökologisch saniert, erweitert und durch große, offene Grundrisse modern interpretiert.



Unsere Arbeit an diesem Objekt
Planung & Statische Sicherung
Begleitende Entwurfs- und Werkplanung; Entkernung, Teilrückbau und die fachgerechte statische Sicherung des Bestands.
Aufstockung in Holzbauweise
Realisierung der Aufstockung in Holzständerbauweise mit Holzwolledämmung; Einbau von Massivholzdecken mit Lehmschüttung für thermische Masse.
Lehmbau & Klimadecke
Umsetzung des Innenausbaus mit Lehmbauplatten und Lehmputz-Finish; Installation eines Lehm-Deckenheizungssystems als Klimadecke.
Erhalt der historischen Fassade
Fachgerechte Fassadendämmung mit Holzweichfaser unter vollständigem Erhalt der historischen Klinkerfassade im Erdgeschoss mit Rundbogenfenstern.
Dach, Gauben & Außenbereiche
Errichtung von Gauben mit Zierelementen, Anlegen einer Dachbegrünung sowie Terrassen, Balkone, zugehörige Blecharbeiten und Brandschutzdetails.
Diffusionsoffener Wandaufbau
Herstellung der Feuchteregulierung ohne separate Dampfbremse, realisiert über einen durchdachten Aufbau mit Lehmputz und diffusionsoffener Innenbeplankung. Export to Sheets



Besondere Heraus-forderungen
Fundamente
Fundamente in teils schlechtem Zustand – aufwändige Unterfangung nötig.
Grenzlage
Grenzbebauung mit direktem Anschluss an einen Gewerbebach.
Dachform
Erhalt der historischen Dachform war baurechtliche Auflage.
Restaurierung
Rückbau erforderte Wiederherstellung vieler historischer Elemente.
Geometrie
Integration mehrerer runder Bauteile sowie großer, offener Raumaufteilungen.
Schichtenaufbau
Verzicht auf konventionelle Dampfbremse – erfordert exakte Schichtenabstimmung.
Nachhaltigkeit & Monitoring
Heizung
Wärmepumpe + Lehm-Deckenheizung.
Dämmung
Mit natürlichen, diffusionsoffenen Materialien.
Raumklima
Lehmbau im Trockenbausystem für eine schnelle Verarbeitung, ein gesundes Raumklima und einen schadstofffreien Ausbau.
Gründach
Begrüntes Dach als ökologischer Ausgleich und Hitzeschutz.
Monitoring
Datenlogger in Bauteilen zur Langzeitüberwachung des Temperatur- und Feuchtigkeitsverhaltens.


Fazit
Das BV Dicken steht exemplarisch für eine anspruchsvolle ökologische Sanierung im Bestand. Die Verbindung von denkmalnaher Rekonstruktion, innovativer Technik, staatlicher und kommunaler Förderung sowie natürlichem Ausbau macht das Projekt zu einem stimmigen Beispiel für nachhaltiges Bauen in der Stadt – flexibel, gesund und zukunftsorientiert.